Ehrlichkeit
Sei ehrlich zu dir und zu anderen!
Ich habe mir dies nicht nur vorgenommen, sondern praktiziere es auch. Ich habe es kontinuierlich geübt. Seit ich aus der Klinik entlassen wurde, war mir ganz klar: ab jetzt keine Rechtfertigungen, keine Lügen und keine Ausreden mehr. In diesem Punkt mache ich keine Kompromisse. So bin ich für mich selbst und für andere klar. Jeder weiß, woran er bei mir ist.
Wenn ich an meine nasse Zeit zurück denke, wie oft und wie lange ich mich und andere belogen habe… jeden Tag aufs Neue… Im Nachhinein ein unerträglicher Zustand! Jeder von euch weiß genau, wovon ich spreche.
„Morgen hör ich auf zu trinken..“
Das war die erste Lüge des Tages. Nach kurzer Zeit hab ich das natürlich wieder über den Haufen geschmissen. Ihr auch? Es folgten unzählige andere Lügen, um zu vertuschen, dass ich ein Alkoholproblem habe. Ein ganzes Lügenkonstrukt, dessen Aufrechterhaltung nicht nur von meiner Würde zehrte, sondern auch unglaublich viel Energie kostete. Diese einzelnen Lügen aufzuzählen, würde den Rahmen hier sicherlich sprengen.
Seit Beginn meiner Abstinenz gehe ich recht offensiv mit meiner Erkrankung um. Wer mir eine ehrliche Frage stellt, bekommt selbstverständlich eine ehrliche Antwort! Auch NEIN sagen gehört dazu.
Fangt an zu üben, ohne Lügen zu leben. Auch wenn es zu Anfang etwas schwer fallen mag. Für mich ist es eine absolut positive Bereicherung, die sehr zu meiner Stabilität und Abstinenz beiträgt. Ungelogen! 😉